Nachdem wir die letzten beiden Tage im Prinzip nichts anderes gemacht haben als Kilometer zu schrubben, erwartete uns heute wieder eine wirklich grandiose Landschaft. Morgens früh ging es aus Pendleton los und zum Mittag erreichten wir dann den Mount Rainier Nationalpark. Schon von weitem konnte man den Berg erkennen, da er so ziemlich die einzige Erhebung in der Gegend ist. Zu seinen Füßen sind dichte Wälder, durch die die strahlende Sonne schien. Südlich vom Mount Rainier liegen die Reflection Lakes, die ihren Namen nicht umsonst haben. Bei strahlend blauem Himmel und absoluter Windstille, spiegelte sich der Berg wunderbar in dem See.
Wären wir früher dort gewesen, hätten wir auch noch eine ganze Menge Lupinen bestaunen können, aber die waren Ende September leider schon alle verblüht. Dafür erstrahlten die Sträucher in einem knalligen gelb und rot und boten einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel und den grünen Bäumen. Etwas weiter oben am Berg, in Paradise, steht unter anderem das Visitor Centre, welches auch eine Ausstellung beherbergt.

Zum Nachmittag sind wir dann erstmal nach Ashford ins Hotel gefahren und haben eingecheckt. Das Licht der Sonne strahlte durch die alten Wälder und erzeugte eine wunderbare Stimmung. Als es so langsam dämmerte, haben wir uns wieder zu den Reflection Lakes aufgemacht, die ungefähr eine Stunde Fahrt vom Hotel entfernt liegen. Während tagsüber noch viele Toursiten an den Seen unterwegs waren, so waren wir Abends so gut wie alleine vor Ort. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und beleuchtete den Berg von der Seite. Es war nach wie vor absolut windstill und so gab es erneut eine perfekte Spiegelung.

Die Sonne war schon eine Weile untergegangen und wir machten uns langsam wieder zurück auf den Heimweg, doch dann sah ich die Sterne am Himmel und dass der große Wagen direkt über dem Berg lag. Also wieder zurück zu den Reflection Lakes und noch ein paar Nachtaufnahmen machen. Hier bot sich vor allem das eine oder andere Panorama an. Während man im Westen noch die Abenddämmerung erahnen konnte, ging östlich schon langsam der Vollmond auf und erstrahlte den Berg von der anderen Seite. Es war absolut still und total finster. Mir kam dann plötzlich der Gedanke, dass es dort ja auch Berglöwen geben soll. Das war dann plötzlich auch ein guter Zeitpunkt, um sich auf den langen Rückweg zu machen. 😉 Nach einer Stunde waren wir wieder im Hotel und sind erschöpft ins Bett gefallen.