Fast jeder hat von ihr gehört und viele waren schon dort, Helgoland.
Vor 3 Wochen nutzte ich nun endlich auch die Möglichkeit, die Insel zu besuchen, aber nicht um zollfrei Alkohol zu kaufen,
sondern zum Fotografieren. 5 volle Tage hatte ich Zeit und zwar ausschließlich um die Insel fotografisch zu erkunden.
Und ich kann eines vorweg nehmen, es war grandios!
Kaum bin ich angekommen, habe ich mich auch gleich zum „Lummenfelsen“ aufgemacht, der mit einer Größe von etwa 1,1 Hektar
das kleinste Naturschutzgebiet Deutschlands ist. An dem ganzen Felsen brüten die verschiedensten Seevögel, wie Dreizehenmöwen,
Trottellummen, Tordalke, Eissturmvögel und auch die Basstölpel. Letztere brüten sogar oben auf dem Felsen und sind so an
den Menschen gewöhnt, dass es überhaupt kein Problem ist, nahe an diese Vögel heranzukommen. Es ist eine wahre Freude sie
aus nächster Nähe beobachten und fotografieren zu können.

Jedes mal, wenn einer der beiden Basstölpel zurückkommt, wird erst einmal ausgiebig geschnäbelt, um die Bindung zu festigen.

Man kann dieses Verhalten die ganze Zeit beobachten, denn es landen unentwegt Basstölpel und fliegen wieder von dannen um Nistmaterial zu besorgen.

Als Nistmaterial benutzen sie so ziemlich alles, was sie finden können. Zum Großteil sind dies Seegras und Algen, aber leider viel zu oft
sind es auch alte Fischernetze. Sie benutzen sie zwar nur für den Nestbau und nicht als Nahrung, aber trotzdem kann man nur hoffen,
dass sie sich damit nicht strangulieren. Da die Basstölpel Seevögel sind, können sie hervorragend fliegen!
Sie sind wahre Flugakrobaten und man kann ihnen stundenlang dabei zugucken. In den 5 Tagen war ich jeden Tag am Lummenfelsen
bei den Tölpeln und jedes mal war irgendetwas anders. Sei es das Licht oder der Wind. Die Vögel sind je nach Windstärke und
Windrichtung anders zum Nest angeflogen und ich konnte so immer wieder andere Flugaufnahmen machen.

 

Auch wenn ich jeden Tag bei den Basstölpeln war, so hat Helgoland doch noch eine Menge anderer Tiere zu bieten.

Die Dreizehenmöwen brüten zu tausenden auf Helgoland. Hier sieht man eine mit Nistmaterial vor der langen Anna.

Auch viele Trottellummen brüten dort, jedoch nicht oberhalb der Klippen. Wenn man mal welche etwas weiter oben entdeckt, dann gucken sie schon etwas skeptisch.

Neben der Hauptinsel gehört zu Helogland auch noch die Düneninsel. Dort lassen sich viele Enten und Watvögel finden, so wie diese weibliche Eiderente und der Steinwälzer. Gerade zum Voglezug ist die Insel ein wahrer Sammelplatz für Ornithologen. Denn viele Zugvögel werden durch schlechtes Wetter auf die Nordsee hinausgetrieben und schaffen es dann bis nach Helgoland wenn sie Glück haben. Da kann es dann schon mal passieren, dass es auch einige Raritäten zu sehen gibt.

Die Hauptattraktion auf der Düne sind die Kegelrobben und die Seehunde. Es liegen dort Dutzende herum und auch sie sind so stark an den Menschen gewöhnt, dass es kein Problem ist

dort Fotos von ihnen zu machen. Einige kann man beim Yoga beobachten und andere sind nicht wirklich damit einverstanden, wenn man sie fotografiert und strecken dann die Zunge raus. 😉

Auch landschaftlich hat Helogland vieles zu bieten. Der rote Buntsandstein der Klippen und die tiefblaue Nordsee ergeben einen schönen Kontrast und wenn man über 60m über dem Meer ist, sind auch die Sonnenuntergänge wunderbar!

Das Helgoland kein Geheimtipp unter den Naturfotografen ist, weiß man spätestens, wenn man am Lummenfelsen angekommen ist.
Gerade zum Abend und morgens kann es schon mal richtig voll werden. Wahrscheinlich gibt es Zeiten, wo dort noch mehr Fotografen sind. Nichts desto trotz hat Helgoland seinen ganz eigenen Charme. Man kann den ganzen Tag bei den Basstölpeln oder bei den Robben verbringen. Oder man setzt sich irgendwo in die Sonne und liest ein Buch. Eines weiß ich genau, es war nicht das letzte Mal, dass ich auf Helgoland war! Der nächste Trip ist im Dezember geplant, wenn die Kegelrobben ihre Jungen kriegen. Jeder, der sich schon mal überlegt hat nach Helgoland zu fahren, aber dann doch immer irgendwas dazwischen kam, dem kann ich sagen: Macht es! Es lohnt sich garantiert! Schaut auch mal in die Galerie, dort gibt es noch ein paar mehr Fotos von dieser schönen Insel und seinen Bewohnern! =)